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Eine besondere Form des Gelenkverschleißes betrifft hauptsächlich Frauen um und ab dem 50. Lebensjahr und betrifft das sogenannte Daumensattelgelenk. Frauen haben im Gegensatz zu Männern einfach zartere Gelenke, arbeiten jedoch feinmotorisch und dennoch mit Kraft. Männer arbeiten mehr mit dem Grobgriff.
Durch die strapazierten Bänder wird das kleine Daumensattelgelenk nicht mehr fest in seiner Form gehalten. Dadurch „rutscht“ die Basis des ersten Mittelhandknochens etwas über die Kante des großen Vieleckbeines, das von der Seite aussieht wie unser Walberla (Sattel). Durch diese Fehlstellung und Lockerung des Gelenkes kommt es hier zu einem Abrieb mit Stress im Kapselbereich des Gelenks und einer Gelenkreizung. Dadurch entstehen anfangs Schmerzen beim Greifen, später sogar in Ruhe. Mit der Zeit entstehen am großen Vieleckbein knöcherne Randanbauten mit Verlust der Knorpelbeläge und Zerstörung des Sattelgelenks.
Für die Behandlung gilt auch hier zunächst der Grundsatz des Ausschaltens der schädigend einwirkenden Belastungen. Der konservative Behandlungsansatz beginnt mit der Ruhigstellung in der Akutphase. Auch kann eine Einspritzung von Kortison-Lösungen zur kurzfristigen Schmerzlinderung notwendig werden. Durch Einspritzungen mit Hyaluron und modernen Eigenblutbehandlungen (ACP; PRP), sowie mit der Kernspin-Therapie (MBST) lässt sich die Reizung des Daumensattelgelenks und seiner Kapsel oftmals gut zurückführen.
Bei fortgeschrittenem Gelenkverschleiß und fortbestehenden Beschwerden bleibt nichts anderes übrig, als den die Reibung auslösenden kleinen Knochen der körperfern gelegenen Handwurzelreihe, nämlich das große Vieleckbein, operativ zu entfernen. Diese wird grundsätzlich in mikrochirurgischer Technik durchgeführt. Diese Form der Arthrose und der verschiedenen Operationsmethoden ist bei uns in Deutschland extrem gut untersucht und aufgearbeitet worden. Nach der operativen Entfernung des großen Vieleckbeins wird die Kapsel wieder vernäht und der Daumenstrahl konsequent für 6 Wochen ruhiggestellt, bis die innere Vernarbung und Ausheilung stattgefunden hat. Im Anschluss bedarf es auch hier einer kontrollierten Übungsbehandlung.
Mit einer vollen Einsatzfähigkeit der betroffenen Person ist dann nach 11-12 Wochen zu rechnen.
Die Behandlungen an der Hand sind oftmals langfristig, wenn Schmerzfreiheit, sowie eine gute Funktion erreicht werden soll.
Die Heilungsgesetzmäßigkeiten der Natur sollte man kennen und den Patientinnen vermitteln.
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