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Sehnenscheiden-Verengungen

Verengung des 1. Strecksehnenfaches, dem „de Quervain“ 

Zugrunde liegt eine Entzündung und Schwellung mit schmerzhaftem Sehnengleiten am Halteapparat der Strecksehnen auf Höhe des Handgelenks. Die Aufgabe der Strecksehnen besteht darin, den Daumen und die Finger zu strecken. Damit diese Funktionen optimal gelingen und eine stabile und sichere Daumen- und Fingerführung überhaupt erst erfolgen kann, bedarf es eines Haltesystems der Strecksehnen an den Knochen. Dieses lässt sich gut mit einem inneren Armband vergleichen, welches „am Knochen längs festgetackert“ ist. Dadurch entstehen 6 Tunnels (medizinisch: „Fächer“) für die verschiedenen Strecksehnen. Durch dieses System gelingt eine präzise und differenzierte Führung des Daumens und der Langfinger zur Streckung. 

In diesen Strecksehnenfächern laufen meist zwei, aber teilweise auch mehrere, Strecksehnen gleichzeitig. Immer wieder finden sich als anatomische Varianten in den einzelnen Strecksehnenfächern versteckte Unterfächer mit zusätzlichen Sehnen. Hierbei handelt es sich um angeborene Varianten. 

Damit die Sehnen frei gleiten können, sind die Strecksehnen mit einem feinen Häutchen umgeben, der Sehnenscheide, die eine Gleitflüssigkeit abgibt. 

Sollte sich ein Strecksehnenfach durch Überlastungen und / oder auch durch starkes Abknicken des Handgelenks beim Halten des Neugeborenen dauerhaft entzünden, entsteht anfangs ein Bewegungs- und im Verlauf ein starker, heftiger Dauerschmerz. 

Oftmals sind auch tatsächlich Mütter mit neugeborenen Kindern betroffen.

Meistens finden sich diese Veränderungen am 1. Strecksehnenfach. Beim diesem „de Quervain“ (benannt nach dem preußischen Chirurgen Fritz de Quervain) bestehen Schmerzen am Handgelenk auf der Daumenseite beim Greifen und Halten mit dem Daumen.

Es schließt sich die sachgerechte handchirurgische Untersuchung an. Ergänzt wird diese durch eine hochauflösende Ultraschall-Untersuchung. Bei Hinweisen für Veränderungen im Gelenkbereich der Daumengelenkkette sollte sich noch die Röntgenuntersuchung anschließen. Dadurch rundet sich das Bild der vorliegenden Erkrankungssituation ab. Der Schweregrad kann eingeordnet werden. 

Danach richtet sich der Behandlungsansatz. Konservativ (ohne Operation) lassen sich die Beschwerden oftmals mit Vermeiden der belastenden Tätigkeiten, dem Tragen einer Daumenstütze, mit abschwellenden Maßnahmen wie Wechselbädern, Akupunktur und mit homöopathischen Maßnahmen zurückführen.

Bei ausbleibender Besserung und stärksten Schmerzen besteht eine klare Indikation (triftiger  Grund) zur Operation.

Diese wird grundsätzlich in mikrochirurgischer Technik durchgeführt.

Die Nachbehandlungszeit beträgt meist 2 bis 4 Wochen mit Fadenzug nach 14 Tagen. Ziel ist es nicht, möglichst frühzeitig die Fäden zu ziehen, sondern die Fäden zum Schutz vor einem Wundklaffen ausreichend lange zu belassen, um zunächst wieder eine möglichst freie Daumenbeweglichkeit zu erlangen. 

Die Vollbelastung der Hand wird in der Regel zwischen der 4. und 6. Woche wieder erreicht.

Eine regelmäßige handchirurgische Überprüfung des Heilverlaufs ist selbstverständlich. Hierbei wird erkennbar, ob eine sich zusätzlich anschließende Handtherapie erforderlich wird.

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