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Bereits bei der Geburt können bei Neugeborenen Fußdeformitäten auffallen, die einer Behandlung bedürfen.
Die häufigsten Formen dieser Fehlstellungen sind hier aufgeführt.
Der idiopathische (angeborene) Klumpfuß ist eine der häufigsten angeborenen Fußfehlstellungen bei Neugeborenen (ca. 2 Kinder /1000 Neugeborener). Es handelt sich hier um eine komplexe Fehlbildung, die mit knöchernen Veränderungen, Gelenksdeformitäten, muskulärer Imbalance und einer eingeschränkten Beweglichkeit des Fußes verbunden ist. Vier Fehlstellungen sind beim Klumpfuß kombiniert: eine Spitzfuß-Stellung mit Verkürzung der Achillessehne, eine Einwärtsdrehung des Fußes, eine Hohlfuß-Stellung sowie eine Sichelfuß-Stellung.
Eine der häufigsten Fußfehlstellungen bei Säuglingen ist der Sichelfuß (1-2 Kinder/1000 Neugeborener). Durch den nach innen gedrehtem Vorderfuß erhält der gesamte Fuß die Form einer Sichel. Die Ferse bleibt entweder unverändert oder knickt nach innen ab. Schmerzen verursacht der Sichelfuß, der meist beidseitig auftritt, im Kindesalter nicht.
Beim Spitzfuß handelt es sich um eine Fußdeformität, bei der die Ferse so hochsteht, dass sie keinen Bodenkontakt erreicht. Die Kinder laufen deshalb im Zehenspitzgang. Vielen gelingt es nicht, den gesamten Fuß auf den Boden aufzustellen und abzurollen. Im Verlauf kann es zu einer Verkürzung der Achillessehne und damit zu einer erheblichen Funktionsstörung des gesamten Beines kommen.
Grundsätzlich wird zwischen neurologischen und nicht-neurologischen Ursachen unterschieden.
Senkt sich das Längsgewölbe ab, spricht man von einem Senkfuß.
Wenn sich die Ferse nach innen dreht von einem Knickfuß. Wenn beide Fehlstellungen kombiniert sind, handelt es sich um einen Knicksenkfuß. Diese Fußdeformität kann fließend in einen Plattfuß übergehen.
Bei kleineren Kindern ist ein Knicksenkfuß noch „normal“ und muss meist nicht behandelt werden.
Der Hakenfuß tritt oft durch die Lage des Kindes in der Gebärmutter auf. Dabei ist der Fuß oft bis an den Unterschenkel nach oben gebogen.
Durch kurzfristige Behandlung mit Schienen und Verbänden lässt sich diese Fehlstellung am leichtesten korrigieren.
Bei fast allen Deformitäten gilt, dass so schnell wie möglich mit der Behandlung begonnen werden muss (außer Knick-Senk-Fuß).
In vielen Fällen genügt es, mit Gipsschienen, geschlossenen Gipsen und redressierenden Verbänden, die Fehlstellung zu behandeln. Ganz selten muss noch eine Operation erfolgen.