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Achillodynie - Tendinose der Achillessehne
Die Achillessehne ist die stärkste Sehne des menschlichen Körpers und ist während erhöhter körperlicher Beanspruchung extremen Belastungen und Kräften ausgesetzt. So kann es bei Sportlern zu einer chronischen Überbeanspruchung kommen.
Überlastungen der Achillessehne im Laufsport oder Ballsportarten und daraus resultierende Entzündungen (Achillodynie) sind leider häufig – und oft auch sehr langwierig, wenn sie chronisch werden.
Typische Symptome sind Schmerzen, Schwellung und Überwärmung der Achillessehne. Der Sportler spürt typischerweise einen ziehenden Schmerz im Sehnenbereich. Dort kommt es auch zu einer starken Druckempfindlichkeit und einer Schwellung. Der Anlaufschmerz morgens oder zu Beginn der sportlichen Aktivität ist typisch.
Im chronischen Stadium ist die Sehne verdickt und verursacht Dauerschmerzen.
Ursache für Entzündungen der Achillessehne können Überbelastungen und Trainingsfehler wie inkonsequentes Dehnen und Aufwärmen sein, aber auch Beinachsenprobleme und unpassende Laufschuhe. Meistens ist es eine Kombination dieser Faktoren.
Therapie
Neben konsequenter Physiotherapie und Anpassung der Sportschuhe mit einer Laufbandanalyse finden Flossing, Kinesiotaping, Lasertherapie, Stoßwellen-Therapie, Akupunktur und Eigenblut-Behandlungen Anwendung.
Im Akutstadium ist ein Ausweichen auf anderen Ausdauersportarten angeraten.
Nur selten muss ein operatives Vorgehen mit Entfernung der degenerativ veränderten Sehnenanteile durchgeführt werden.
Achillessehnenriss
Bei ruckartiger Bewegung (Start zum Sprint oder ein Sprung) kann es durch die plötzliche Anspannung der Sehne zu einem Achillessehnenriss kommen. Besonders häufig sind Sportler mit chronisch vorgeschädigten Sehnen betroffen. Es kann auch zu inkompletten Rissen der Achillessehne kommen. Oft ist bei dieser Verletzung ein richtiges „Knallen“ (ähnlich einem Peitschenknall) zu hören.
Symptome sind Schmerzen und Bewegungseinschränkung. Meistens ist auch eine Delle in der Achillessehne zu tasten. Der Zehenspitzenstand ist nicht mehr möglich.
Ein typisches diagnostisches Zeichen ist der positive Thompson-Test: Beim knienden Patienten führt die Kompression der Wade nicht zu einer Plantarflexion (= die Beugung des Fußes oder der Zehen in Richtung der Fußsohle) – im Gegensatz zur unverletzten Gegenseite. Kann die Diagnose nicht mit absoluter Sicherheit gestellt werden, sollte eine Ultraschall-Untersuchung oder Kernspintomographie (MRI) erfolgen.
Die Therapie besteht in der Operation, der direkten Naht der beiden Sehnenstümpfe, eventuell verstärkt durch eine körpereigene Sehne (Plantarissehne). Die konservative (= nicht-operative) Therapie ist nur dann sinnvoll, wenn man radiologisch eindeutig nachweisen konnte, dass sich die beiden Sehnenstümpfe bei Plantarflexion gut aneinanderlegen.
Im Anschluss ist eine mehrwöchige Gipsbehandlung erforderlich. Angenehmer als der Gipsverband ist ein „Walker“, eine stiefelähnliche Stütze, die das Operationsergebnis schützt.