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Unter einer Skoliose (griech. skolios = krumm) versteht man eine Verkrümmung der Wirbelsäule. Meistens beginnt die Erkrankung mit dem pubertären Wachstumsschub ab dem 10. Lebensjahr. In 85% der Fälle ist die Ursache für das Fehlwachstum unbekannt und wird idiopathische Skoliose genannt. Durch ungleichmässiges Wachstum der einzelnen Wirbelkörper kommt es zu einer Achsabweichung, Seitverbiegung und Verdrehung der Wirbelsäule. Zusätzlich versteift die Wirbelsäule in den betroffenen Abschnitten. oft fällt erst Freunden oder der Familie der krumme Rücken auf, da die Skoliose am Anfang keine Schmerzen verursacht.
Hinweise auf eine Skoliose können sein:
Sichtbar gebogene Wirbelsäule, unterschiedliche Schulterhöhe, einseitige Auswölbung des Brustkorbes nach hinten = Rippenbuckel, schräg stehendes Becken, ungleiche Beinlängen, Asymetrie der Schulterblätter
Im weiteren Erkrankungsverlauf können Rücken-, Schulter-, Nacken-, Kopfschmerzen und Verspannungen der Muskulatur auftreten.
Wie wird die Diagnose gestellt?
Unsere Spezialisten führen zunächst eine genaue körperliche Untersuchung durch. Für die Bestimmung des Schweregrades und als Grundlage ist in jedem Fall eine Röntgenaufnahme der ganzen Wirbelsäule erforderlich. Anhand dieses Röntgenbildes werden durch Ihren Arzt die Krümmungswinkel nach Cobb und der Verdrehungsgrad nach Meyerding bestimmt. Dies ist neben dem Alter entscheidend für die Therapie der Skoliose.
Neben der Röntgendiagnostik empfehlen wir immer eine 4D-Wirbelsäulenvermessung, da diese die gesamte Haltung und auch den Verkrümmungsgrad strahlungsfrei dokumentiert. Mit der 4-D-Vermessung kann im Behandlungsverlauf eine röntgenstrahlenfreie Kontrolle erfolgen und u.U. weitere Röntgendiagnostik eingespart werden. Auch Erfolge der Krankengymnastik können visualisiert werden.
Wie wird die Skoliose behandelt?
Im Focus der Behandlung steht immer die Physiotherapie (z.B. nach Katharina Schroth), die unbedingt fortlaufend auch in Eigenregie durchgeführt werden sollte. Ziel ist eine aktive Korrektur der Skoliose.
Falls hierdurch ein weiteres Voranschreiten der Skoliose nicht verhindert werden kann, oder der Verkrümmungswinkel sehr hoch ist ( Cobb Winkel ab 20 - 50 Grad) wird eine korrigierende Korsettbehandlung eingeleitet. Hierbei wirken Druck- und Entlastungszonen der Verkrümmung entgegen. Das Korsett sollte wenn möglich mindestens 16 h täglich, besser 23 h getragen werden.
Nur sehr schwere Fälle von Skoliose ( Cobb Winkel über 50 Grad) werden operativ behandelt. Entscheidend ist hierbei die körperliche Beeinträchtigung bzw. sehr schnelle Zunahme der Verbiegung.
Ein Informationsvideo zu Skoliose finden Sie unter folgendem Link: https://blausen.com/de/video/skoliose/